Der englische Originaltitel Notes on Grief beschreibt sehr genau, was einen in dieser kleinen Sammlung von flüchtigen Gedanken erwartet. Die kurzen Texte lesen sich wie Notizen, die kaum roher und ehrlicher von einem Menschen aufgeschrieben werden könnten, der gerade jemanden verloren hat.
Nahezu unmittelbar nach dem Tod ihres Vaters, noch während sie trauert, nimmt Adichie einen Stift zur Hand und schreibt auf, was dieses Ereignis mir ihr macht. Welche Gefühle plötzlich in ihr ausgelöst werden, welche Erinnerungen freigegeben werden und wie intensiv plötzlich jeder Moment wirkt.
Häufig werde ich nach einer Empfehlung gefragt, für jemanden, der oder die gerade jemanden verloren hat - am besten etwas Ablenkendes, das sich nicht mit dem Tod beschäftigen darf. Viel lieber empfehle ich dieses Buch, das über einen Mann geschrieben ist, den wohl die meisten Leser*innen überhaupt nicht kennen werden, doch die Erinnerungen an ihn und die Erzählungen über ihn wirken tröstend und oft ertappe ich mich dabei, wie mich eine Geschichte über ihn auf meinen ganz eigenen Gedankenweg führt und in Erinnerungen an einen Menschen taucht, der mir fehlt.
Aus dem Englischen wurde es von Anette Grube übersetzt.
Von der internationalen Bestseller-Autorin Chimamanda Ngozi Adichie ein ergreifendes Buch über den Tod ihres Vaters: »Trauer ist das Glück, geliebt zu haben«.
Adichies Buch ist eine zutiefst persönliche Meditation über den Verlust ihres Vaters und zugleich eine Beschreibung der Lücke, die die Pandemie in das Leben von Millionen gerissen hat. Eindringlich schildert Adichie, was geschieht, wenn man wochen-, ja monatelang in Washington warten muss, um nach Nigeria reisen zu können und dort Abschied zu nehmen. Was geschieht, wenn die Familie nur in Video Calls versuchen kann, den Verlust aufzufangen, und der Körper vom Weinen wund wird? In der Einsamkeit der Ferne werden die Erinnerungen ungenau und die Sehnsucht nach Trost größer. Doch wer trauert, erfährt die Liebe neu.