Dieses Buch zu lesen ist keine einfache Kost. Erzählt wird in vier Kapiteln die Geschichte einer Bauernfamilie in der Gascogne. Die Handlung setzt im Jahre 1898 ein. Die kleine Éléonore lebt mit ihren Eltern in einem bigotten Umfeld in Armut. Später heiratet sie ihren, mit zerfetztem Gesicht aus dem Ersten Weltkrieg zurückgekehrten, Cousin, der neben der Landwirtschaft auf Schweinezucht setzt. 60 Jahre später haben Élenores Sohn und ihre Enkel daraus einen industriellen Zuchtbetrieb gemacht. Drastisch verhandelt der Autor das Verhältnis von Mensch zu Tier und von Mensch zu Mensch. Ein finsterer Abgesang auf eine Welt, in der Tiere wie Menschen nichts als Waren sind.
Die Übersetzung kommt aus dem Französischen von Karin Uttendörfer.
Während Europa von Kriegen und Umwälzungen erschüttert wird, kämpft eine Familie von Schweinezüchtern um ihr Fortbestehen - und nutzt die in immer größerem Maßstab stattfindende Ausbeutung des Rohstoffs Tier, um sich in unsere heutige, hochindustrialisierte Welt hinüberzuretten. Éléonore, Kind eines kranken Vaters und einer lieblosen Mutter, erbt Anfang des 20. Jahrhunderts von ihren Vorfahren Schweine und die Gewissheit, dass Gewalt gegen Mensch und Tier zum Leben dazugehört. Mit Disziplin und unbändiger Härte gegen sich selbst allen Schicksalsschlägen trotzend, hält sie den landwirtschaftlichen Betrieb aufrecht und versteht es, ihn über die Jahrzehnte hinweg zu vergrößern und später ihrem Sohn Henri zu übergeben. Achtzigjährig erlebt die erschöpfte Matriarchin schließlich, wie dieser mit ihren Enkeln Serge und Joël den familiären Zuchtbetrieb zu einer gigantischen, die Ressource Tier grausam ausbeutenden Tierfabrik ausbauen. Das anonymisierte Elend der Schweine spiegelt nicht nur den Wahnsinn dessen, was die Menschheit unter Fortschritt versteht, sondern wirft auch die Frage auf: Wer sind die eigentlichen Bestien?