Schon seit längerem verfolge ich die »Black-Lives-Matter«-Bewegung in den USA und habe mich deshalb sehr gefreut, als ich das neue und in den USA stark besprochene und gefeierte Jugendbuch The Hate U Give vom cbt-Verlag zugeschickt bekommen habe. – Und es hat mich so wütend, traurig und nachdenklich gemacht! Aber gleichzeitig habe ich Starr und ihre Familie, ihr Viertel und ihre Geschichte so sehr ins Herz geschlossen, dass ich sie am liebsten nicht hätte gehen lassen wollen. Ich habe mit ihnen gelacht und geweint. Ihren Verlust, ihre Trauer und ihre Wut gespürt und kaum ertragen. Und immer wieder musste ich mich fragen: Ist dieser Rassismus, diese Vorverurteilung nur bei der amerikanischen Polizei und in der amerikanischen Gesellschaft zu finden oder auch bei uns in Deutschland? – Das ist, besonders seit den letzten Jahren und dem Aufschwung des Populismus, nicht mehr zu leugnen und sehr beängstigend! Doch noch beunruhigender ist die Frage, die mir beim Lesen nicht aus dem Kopf gegangen ist: Bin ich selbst frei von rassistischen Vorverurteilungen? – The Hate U Give ist leider ein immer noch hochaktueller Roman, der natürlich nicht jeden Blickwinkel einnehmen kann aber dadurch an seiner Wichtigkeit und Emotionalität nicht verliert. – Abschließend bleibt nur noch zu sagen: Lest dieses Buch! Gebt es Euren Eltern! Sprecht darüber! Seid wütend! Ändert die Welt!
Die 16-jährige Starr lebt in zwei Welten: in dem verarmten Viertel, in dem sie wohnt, und in der Privatschule, an der sie fast die einzige Schwarze ist. Als Starrs bester Freund Khalil vor ihren Augen von einem Polizisten erschossen wird, rückt sie ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. Khalil war unbewaffnet. Bald wird landesweit über seinen Tod berichtet; viele stempeln Khalil als Gangmitglied ab, andere gehen in seinem Namen auf die Straße. Die Polizei und ein Drogenboss setzen Starr und ihre Familie unter Druck. Was geschah an jenem Abend wirklich? Die Einzige, die das beantworten kann, ist Starr. Doch ihre Antwort würde ihr Leben in Gefahr bringen.