Raisa wird 1982 geboren, sie ist die Tochter von Martha. Ausgehend von ihr erzählt Rabea Edel die Geschichte einer Familie - ihrer Familie.
Raisa beginnt früh, sich Gedanken zu machen.Fragt nach. Mit ihrem besten Freund Mat begibt sie sich auf die Spuren ihrer Familie. Es geht um all die Verstrickungen , um Verwirrungen und um das Verlassen werden.
Es ist ein wunderbares Buch über die Mutter einer Familie über Generationen hinweg und die wichtige Frage, ob sich alles wiederholt und wie man das durchbrechen kann. Vor allem geht es um Martha und ihre Geschichte - eine Frau mit so viel Kraft und Durchhatevermögen. Ich würde sagen, sie könnte es durchbrechen.
Nicht alles ist auserzählt und genau das macht diesen Roman so lesenswert. Es kann nie alles geklärt werden und mit manchen Dingen muss man einfach seinen Frieden machen.
Ein großartiges Buch.
"Es gab diesen einen Moment, in dem alles gut war. Dieser eine Moment, der später in den Erinnerungen fehlte, weil er nicht ausreichte, nicht bis ins Jetzt reichte." (S. 378)
Rabea Edels Roman umspannt Jahrzehnte und verknüpft Zeitgeschichte mit persönlichem Schicksal. Im Mittelpunkt: eine unangepasste Frau, flirrend, poetisch und mutig, die sich entscheidet, dem scheinbar Vorherbestimmten etwas Eigenes entgegenzusetzen.
Raisa lebt allein mit ihrer Mutter Martha und das schon immer. An ihren Vater hat sie keine Erinnerungen. Ihr Name ist das Einzige, was sie von ihm bekommen hat – besser so, sagt Martha. Doch Raisa beginnt, Fragen zu stellen. Als der Nachbarsjunge Mat verschwindet, beginnt Martha zu erzählen. Von der Großmutter Dina. Von Lügen, die schützen, und Lügen, die in Gefahr bringen. Von der Liebe ihres Lebens und ihrem größten Verlust.
Rabea Edel zeichnet in ihrem Buch die bewegende Lebensgeschichte ihrer Mutter und das Portrait einer Nachkriegsgeneration, die im Schatten der Gewalt und des Schweigens aufgewachsen ist. Sie erzählt von der Kraft der Liebe und von der Rückeroberung der eigenen Geschichte durch die Sprache. Ein Buch wie ein Kaleidoskop, das vor allem die Frauen in den Blick nimmt – und die weibliche Fähigkeit, sich immer wieder neu zu erfinden.