Ein intensiver, beeindruckender Roman über Heydrich und die beiden Attentäter Jozef Gabčik und Jan Kubiš, die es unter widrigen Umständen 1942 schaffen, Heydrich in Prag umzubringen. Bis heute wird ihnen in der Tschechei und Slowakei voll Stolz gedacht, sie gehören zu den nationalen Helden der beiden Staaten. Der Roman ist packend und voller Empathie geschrieben. Historische Ereignisse werden gekonnt verarbeitet und die immer wieder gestellte Frage »Wie konnte das alles nur passieren?« wird in Hinblick auf Lidice zum zentralen Punkt. Die Schwere des Themas versteht Binet mit seinen Selbstreflektionen über Funktion des Romanciers, mit seinen Kommentaren zur Vorgehensweise des Schreibens und seiner Erarbeitung des historischen Kontextes gekonnt zu unterbrechen - ein durch und durch gelungenes Leseerlebnis!
Beim Spaziergang durch Prag entdeckt der Autor an der Krypta eine Gedenktafel für tschechische Widerstandskämpfer. Sie versteckten sich dort nach dem Attentat auf Reinhard Heydrich – bis deutsche Soldaten, nachdem sie auf der Suche nach ihnen schon ganz Prag auf den Kopf gestellt hatten, die Krypta fluten ließen.
Der Ich-Erzähler Binet ist so elektrisiert von dieser Geschichte, dass er beschließt, von Paris nach Prag zu ziehen und ihr nachzugehen. Er verfolgt die sich kreuzenden Spuren der Nationalsozialisten und Widerstandskämpfer im Frühsommer 1942 in Prag. Der Chef der Gestapo Reinhard Heydrich soll von dem Tschechen Josef Gabčik, der an den braven Soldaten Schwejk erinnert, auf offener Straße erschossen werden. Doch als der Mercedes mit Heydrich naht, klemmt der Abzug ...