Ein packender Roman, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts spielt. Erzählt wird vom
Schicksal eines Mannes und einer Frau, deren Geschichte sich nur in einem Augenblick
kreuzt: Lurie, die Waise eines Einwanderers aus dem Osmanischen Reich, später ein Outlaw
auf der Flucht, um dann im United States Camel Corps unterzutauchen. Nora, Mutter dreier
Jungs, führt ein hartes Leben auf einer von Dürre geplagten Farm im amerikanisch-
mexikanischen Grenzgebiet. Ein Mann, der keine Heimat findet und eine Frau, die ihre nicht
verlassen kann. Wem in diesen Zeiten die Decke auf den Kopf zu fallen droht, kann sich vom
magischen Realismus Obrehts in die Weiten der Prärie tragen lassen. Grandios!
DIe Übersetzung kommt aus dem Amerikanischen von Bernhard Robben.
Arizona, um 1890. Ein neuer Morgen eines zu heißen Sommers bricht an für Nora Lark. Ihre Farm ist bedroht von Dürre und mächtigen Viehzüchtern, neuerdings auch, so glaubt ihr kleiner Sohn Toby, von einem monströsen Tier, das draußen umherstreift. Seit Tagen ist Noras Mann verschwunden, nachts sind die beiden älteren Söhne im Streit davongeritten, und irgendwer ist ins Brunnenhaus eingebrochen. Doch Nora stehen noch ganz andere Prüfungen bevor – die über das Schicksal ihrer Familie entscheiden werden.
Das liegt auch an Lurie, Waise eines Einwanderers aus dem Osmanischen Reich, der vom kleinen Ganoven zum verfolgten Outlaw wurde, schließlich einen unerwarteten Gefährten findet und in einem Trupp der U.S. Army untertaucht. In Luries abenteuerlichem Leben verdichten sich das Heldentum und die Niedertracht der Epoche zu einem schrecklichen, prächtigen, epischen Bogen – mit immer überraschenden Wendungen.
Téa Obreht erzählt in ihrer bildhaft leuchtenden, einzigartigen Sprache den amerikanischen Gründungsmythos neu. «Herzland» zeigt die Siedlerzeit mit all ihrer Härte und zugleich einen schillernden, unbekannten Wilden Westen – in dem die Konflikte des heutigen Amerika schon aufscheinen.