Wie schön, dass es zwischen den ständigen Trittbrettfahrern in der Jugendfantasy doch immer wieder kleine, besondere Entdeckungen gibt. „Die Spiegelreisende“ von Christelle Dabos gehört für mich in diesem Jahr definitiv dazu. Voller Fantasie und Einfallsreichtum hat die Autorin eine außergewöhnliche Welt mit außergewöhnlichen Charakteren geschaffen, die sich stets weiterentwickeln und oft nicht die sind, für die man sie zu Beginn hält. Ein wirklich lesenswerter Auftakt einer Trilogie, bei der die nächsten Teile zum Glück nicht zu lange auf sich warten lassen. Die Übersetzung kommt aus dem Französischen von Amelie Thoma.
Am liebsten versteckt sie sich hinter ihrer dicken Brille und einem Schal, der ihr bis zu den Füßen reicht. Dabei ist Ophelia eine ganz besondere junge Frau: Sie kann Gegenstände lesen und durch Spiegel reisen. Auf der Arche Anima lebt sie inmitten ihrer riesigen Familie und kümmert sich hingebungsvoll um das Erbe der Ahnen. Bis ihr eines Tages Unheilvolles verkündet wird: Ophelia soll auf die eisige Arche des Pols ziehen und einen Adligen namens Thorn heiraten. Was hat es mit der Verlobung auf sich? Wer ist der Mann, dem sie von nun an folgen soll? Und warum wurde ausgerechnet sie, das zurückhaltende Mädchen mit der leisen Stimme, auserkoren? Ophelia ahnt nicht, welche tödlichen Intrigen sie auf ihrer Reise erwarten, und macht sich auf den Weg in ihr neues, blitzgefährliches Zuhause.