Peter Nichols erzählt in seinem Roman die Geschichte einer Gruppe von Engländern, die sich zu einer kleinen häuslichen Gemeinschaft in einer Villa über den Klippen von Cala Marsopa zusammengefunden haben und beschwört dabei den Geist des heimlichen, des vergangenen Mallorcas herauf. »Ein Buch, als ob Sie schon am Strand liegen würden«, will der Verlag potentielle Leser glauben machen – und das ist nicht zu viel versprochen. Am Ende von Die Sommer mit Lulu hat mich das Fernweh gepackt und ich habe mich direkt auf den Weg ins Reisebüro gemacht und Urlaub auf der Baleareninsel gebucht.
Als Lulu und Gerald sich wiederbegegnen, liegt ihre Ehe sechzig Jahre zurück. Geblieben ist nur Hass. Im Streit stürzt das einstige Liebespaar von den Klippen von Cala Marsopa. Peter Nichols’ Familiensaga schickt den Leser auf eine Reise rückwärts durch die Zeiten, auf ein betörend schönes, unentdecktes Mallorca.
Die Villa Los Roques ist ein zeitloser Ort: Seit drei Generationen zieht das kleine Strandhotel im äußersten Osten Mallorcas Bohemiens und Lebenskünstler an. Als Lulu, die Besitzerin, inzwischen über achtzig Jahre alt, eines nachmittags zufällig auf ihren ersten Ehemann Gerald trifft, kommt es zum Handgemenge, und die einstigen Liebenden ertrinken im Meer. Entsetzt kehren Luc und Aegina, die Kinder aus den zweiten Ehen, auf die Insel zurück, um ein schweres Erbe anzutreten, immer der Frage nach: Was ist im Sommer 1948 passiert? Denn in der kleinen Inselgemeinschaft hat jede Intrige und jede Affäre ihren Ursprung in der Vergangenheit. Und die alten Enttäuschungen sind längst nicht vergeben.