Es war eine atemlose Zeit. Freud erforschte die dunklen Seiten der Seele. Die Physik entdeckte das Geheimnis der Atome. Frauen forderten das Wahlrecht. Und der europäische Adel verabschiedete sich von der öffentlichen Bühne. In den rund 15 Jahren zwischen der Weltausstellung von 1900 und dem Beginn des Ersten Weltkriegs durchlebte Europa einen Taumel, der Alltag, Kunst, Wissenschaft und Politik erfasste. Das moderne Europa entstand: Und niemand ahnte, dass der Erste Weltkrieg seine Errungenschaften erst einmal zunichtemachen sollte. Blom inszeniert das frühe 20. Jahrhundert als spektakuläre Phase der europäischen Geschichte, in der alle Gewissheiten fragwürdig wurden.
Dem Historiker gelingt es die Zeit zwischen 1900 und 1914 lebendig werden zu lassen, eine Zeit, die eine Fülle von Neuerungen brachte, von der Psychoanalyse über Quantenphysik bis zur Frauenrechtsbewegung. Besonders faszinierend ist, die vielen Ähnlichkeiten zur Gegenwart - Unsicherheit, Terror, Globalisierung -, tatsächlich beschreibt Blom die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg als die unsrige.