War auch Wibkes Buchtipp:
Herzzerreißend ist die Geschichte von Dorothy und Joseph und den Menschen in diesem kleinen Dorf am rauen Meer. Als Mira das englische Original im April als Buchtipp des Montas gewählt hatte, wusste ich: Kommt die Übersetzung ins Deutsche, werde ich sie sofort lesen. Und ich hoffe, dieser atmosphärisch dichte und berührende Debütroman findet viele Leser*innen. Es geht um Verlust, um Schuldgefühle und ums Verzeihen. Und darum, wie ein Schweigen am falschen Ort und zur falschen Zeit ein Missverständnis aufs nächste verursachen kann. Hinzu kommt ein faszinierend mystischer Ton. Ich bin wahrlich nicht nah am Wasser gebaut, aber dieses Buch geht mir richtig ans Herz. Schön!
Aus dem Englischen von Claudia Feldmann
Schottland, Winter 1900. Am Strand von Skerry wird ein lebloser Junge angeschwemmt. Als der Fischer Joseph ihn ins Dorf trägt, erntet er ungläubige Blicke, denn das Kind ähnelt auf unheimliche Weise dem Sohn der Lehrerin Dorothy, der in einer längst vergangenen Nacht ans Meer ging und nie mehr gesehen wurde. Ausgerechnet Dorothy erklärt sich bereit, das rätselhafte Kind aufzunehmen, bis seine Herkunft geklärt ist.
Doch die Anwesenheit des Jungen wühlt nicht nur Dorothy auf, sondern stellt die gesamte Dorfgemeinschaft vor Fragen. Weshalb war Joseph sowohl an dem Tag am Strand, als der fremde Junge angespült wurde, als auch in der Nacht, als Dorothys Kind verschwand? Worüber haben Dorothy und Joseph damals so erbittert gestritten? Und warum wurden sie nie ein Paar, obwohl sie sich für jedermann offensichtlich liebten?