Schon der Titel ist ein kleines Kunstwerk und der Roman, der sich dahinter verbirgt, ist ein Meisterwerk und zugleich eine Liebeserklärung an seine Mutter. Herr Vuong schreibt einen Brief an seine Mutter, in der er ihre und ihre gemeinsame Geschichte erzählt. Ihr Leben kreist ununterbrochen um den Vietnamkrieg, das Überleben und die Immigration in die USA - der Autor schreibt sehr sensibel und poetisch, er schafft nicht nur eine Annäherung an seine Mutter, eine vietnamesische Analphabetin, die sich durch den amerikanischen Alltag kämpft, sondern auch seine eigene Geschichte als schwuler Jugendlicher wird überzeugend und eindrucksvoll beschrieben. Die Übersetzung kommt aus dem Englischen von Anne-Kristin Mittag.
„Lass mich von vorn anfangen. Ma …“ Der Brief eines Sohnes an die vietnamesische Mutter, die ihn nie lesen wird. Die Tochter eines amerikanischen Soldaten und eines vietnamesischen Bauernmädchens ist Analphabetin, kann kaum Englisch und arbeitet in einem Nagelstudio. Sie ist das Produkt eines vergessenen Krieges. Der Sohn, ein schmächtiger Außenseiter, erzählt – von der Schizophrenie der Großmutter, den geschundenen Händen der prügelnden Mutter und seiner tragischen ersten Liebe zu einem amerikanischen Jungen. Vuong schreibt mit alles durchdringender Klarheit von einem Leben, in dem Gewalt und Zartheit aufeinanderprallen. Das kraftvollste Debüt der letzten Jahre, geschrieben in einer Sprache von grandioser Schönheit.